Bis 2021 gehörte die Deutsche Bank zu den wichtigsten Gläubigern des amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump. Vor Gericht beklagen ihre Vertreter nun, Trump habe sie hinters Licht geführt.
In einem aufsehenerregenden Prozess in New York, der letzte Woche begann und laut „Handelsblatt“ die Geschäftswelt des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump beleuchtet, steht auch die Deutsche Bank, sein langjähriger Kreditgeber, im Fokus der Aufmerksamkeit. Trump und seine Söhne Eric und Don Junior stehen wegen mutmaßlich illegaler Geschäftspraktiken vor Gericht, wobei die Anklage angibt, Trump habe sein Vermögen überhöht dargestellt, um vorteilhafte Hypothekenkredite zu sichern.
Die Deutsche Bank, die nach Informationen des „Handelsblatts“ im Laufe der Jahre Kredite in Höhe von rund zwei Milliarden Dollar (ca. 1,9 Milliarden Euro) an Trump und seine Unternehmen vergeben haben soll, ist in diesem Fall allerdings nur als Zeuge beteiligt. Das Verfahren, das kritische Details über die Beziehungen zwischen Trump und der Bank offenlegt, setzt die Bank dennoch unter Druck.
Die „Frankfurter Rundschau“ berichtet, Trump habe zumindest einige der Immobilien, die ihm als Sicherheit dienten, deutlich überbewertet und die Deutsche Bank so über die tatsächliche Höhe seines Nettovermögens getäuscht.
Prozess wirft Fragen über Risikobewertungspraktiken der Deutschen Bank auf
Der Prozess wirft auch ein Schlaglicht auf die Praktiken der Deutschen Bank, insbesondere im Hinblick auf die Risikobewertung. Denn teilweise sei der Deutschen Bank die Überbewertung Trumps Immobilien schon zum Zeitpunkt der Kreditvergabe bekannt gewesen, berichtet die „Frankfurter Rundschau“.
Obgleich bankinterne Risikoanalysten deutlich abweichende Immobilienbewertungen errechneten - laut „Handelsblatt“ schätzte die Bank Trumps Nettovermögen um zwei Milliarden Dollar (ca. 1,9 Milliarden Euro) niedriger ein als er selbst – wurden die Kredite gewährt.
Trumps Verteidigung argumentiert nun, solche Diskrepanzen seien in der kommerziellen Immobilienkreditvergabe nicht ungewöhnlich und bezeichnet die beteiligten Banken als „seriöse, professionelle“ Einrichtungen, die unabhängige Risikoanalysen durchführen.
Im Mittelpunkt des Interesses steht auch Rosemary Vrablic, eine ehemalige hochrangige Bankerin der Deutschen Bank und persönliche Bankberaterin Trumps. Ihre Aussage könnte laut „Handelsblatt“ erhebliches Gewicht im Prozess haben, da sie während ihrer Zeit bei der Bank Trump Kredite in Höhe von mehreren Hundert Millionen Dollar sicherte.
Trump könnte Kontrolle über wertvollste Immobilien verlieren
Der Richter Arthur Engoron wird über den Fall entscheiden, der voraussichtlich drei Monate dauern wird. Die Deutsche Bank, die sich seit dem Sturm auf das Kapitol von Trump distanziert hat, hat während des Prozesses Zurückhaltung geübt.
Ein Sprecher betonte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass die Bank ihre rechtlichen Verpflichtungen ernst nimmt und sich nicht zu Ansprüchen äußern kann, die auf bestimmten, von der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft festgestellten Fakten beruhen.
Der Prozess hat das Potenzial, ernsthafte Konsequenzen für Trump zu haben, einschließlich des Verlusts der Kontrolle über einige seiner wertvollsten Immobilien und möglicher Einschränkungen bei zukünftigen Geschäftsunternehmungen in New York.
Author: Eugene Greer
Last Updated: 1702561682
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